Trotz des klaren Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Rüsselsheim, die für die Stadtentwicklung wichtigen Opel-Flächen zu erwerben, setzt der Magistrat auch weiterhin auf externe Investoren.
Die Immobilienpreise fallen gerade deutlich und Investoren sind aufgrund erheblich gestiegener Finanzierungsauflagen der Banken im Hinblick auf einzubringendes Eigenkapital, Vorvermarktungsquoten und natürlich auch Zinsen teils nur noch eingeschränkt handlungsfähig. Stellantis hat offensichtlich in dem durchgeführten Bieterverfahren keinen Käufer gefunden. Das eröffnet die Chance für die Stadt, unter neuen Voraussetzungen wieder in den Prozess einzusteigen.
Ich möchte hier noch mal betonen, wie wichtig eine strategisch sinnvolle Entwicklung dieser zentralrelevanten Fläche für unserer Stadt ist. Es handelt sich hier mit hoher Sicherheit um eine der wichtigsten städtischen Entwicklungspotentiale, die unsere Stadt in der Nachkriegszeit erlebt hat. Hier die Kontrolle und die Steuerung zu erlangen, ist eigentlich absolutes Pflichtprogramm. Städte wie Hanau, Offenbach und Frankfurt haben solche Entwicklungen bereits abgeschlossen und jede dieser Städte ist zuvor Eigentümer der Entwicklungsflächen geworden.
Das vom Magistrat vorgestellte Entwicklungskonzept ist weder mit der Flächeneigentümerin noch mit einem potenziellen Käufer abgestimmt und daher ein Muster ohne Wert. Auch gibt es keinerlei Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Damit das Projekt nicht zu einer endlosen Hängepartie wird, fordere ich den Oberbürgermeister und den zuständigen Dezernenten auf, dringlichst neue Gespräche über den Ankauf der Flächen zu initiieren, was auch im Interesse von Stellantis liegen dürfte.